Der 1. Mai: Alter Brauch, große Party und Remmidemmi auf den Straßen

1. Mai: der Maibaum

Der 1. Mai ist keine Erfindung der Neuzeit, sondern blickt auf eine sehr lange Tradition zurück. Schon für die alten Kelten bot dieser Tag einen Grund zum Feiern. Auch die für Hexen wichtige Walpurgisnacht fällt nicht zufällig auf den 1. Mai. Und später bekommt der Tag sogar noch eine politische Bedeutung: Er wird kurzerhand zum „Tag der Arbeit“ erhoben, an dem Arbeitnehmer für bessere Arbeitsbedingungen demonstrieren. Nur eines macht seitdem niemand mehr: arbeiten! Toll, oder?! Der 1. Mai ist somit der paradoxeste Tag des Jahres. Wir tanzen, feiern und erfreuen uns am Frühling. Aber wir gehen auch mit selbstgebastelten Schildern auf die Straße und empören uns! Du möchtest mehr zum Thema erfahren? Dann erlebe bei einem Glas Maibowle die Vielseitigkeit dieses bedeutenden Datums. Prost und viel Spaß beim Lesen!

Der 1. Mai: Ein Tag – viele Bräuche

Ostern liegt gerade erst hinter uns, da wartet nächste Woche auch schon der nächste Feiertag auf uns: Der 1. Mai. Er wird auch „Tag der Arbeit“ genannt und fällt in diesem Jahr sehr günstig auf einen Montag. Viele Arbeitnehmer können sich also auf einen zusätzlichen freien Tag freuen, der das Wochenende um ganze 24 Stunden verlängert.

Während einige die Zeit nutzen, um für bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße zu gehen, erholt sich die Mehrheit wahrscheinlich von einer durchtanzten Nacht mit Maibowle, Maifeuer und womöglich einem Sprung über dessen glühende Überreste. Du siehst: Der erste Tag im Wonnemonat Mai und die Nacht davor haben es ganz schön in sich.

Der 1. Mai als „Tag der Arbeit“

Ob Weihnachten, Ostern oder Pfingsten – die Mehrheit unserer Feiertage hat einen religiösen Ursprung. Ganz anders der 1. Mai – der „Tag der Arbeit“. Er stammt aus einem politischen Kontext, ist aber entgegen der weit verbreiteten Meinung nicht auf Adolf Hitler zurückzuführen. Zwar ist der Tag zur Zeit des Nationalsozialismus als „Feiertag der nationalen Arbeit“ etabliert worden, um politische Paraden noch und nöcher zu veranstalten. Allerdings reicht die Geschichte des Tages viel weiter zurück: Bereits am Ende des 19. Jahrhunderts wurde der 1. Mai zum Tag der Arbeiterbewegung.

MaidemstrationDemonstrationen für bessere Arbeitsbedingungen (z.B. familienfreundlicher, achtstündiger Arbeitstag; Lohnerhöhungen; etc.) begannen zunächst in den USA, setzten sich aber auch recht schnell in Europa und insbesondere in Deutschland durch. 1919 beschloss die Nationalversammlung der Weimarer Republik schließlich, den 1. Mai zu einem gesetzlichen Feiertag zu berufen – dieser Beschluss umfasste allerdings nur das Jahr 1919. Erst 14 Jahre später, nach Hitlers Machtergreifung, wurde dieser Tag zum Feiertag. Als „Tag der nationalen Arbeit“ hatte der 1. Mai 1933 jedoch sehr viel von seiner ursprünglichen Bedeutung eingebüßt. So wurden die Gewerkschaften, zuvor die lauteste Stimme der Arbeiterbewegung, direkt am 2. Mai 1933 verboten. In den folgenden Jahren trug der 1. Mai dann den Namen „Nationaler Feiertag des Deutschen Volkes“, der vorrangig dazu diente, das NS-Regime zu feiern. Die einzigen Vorteile für das Volk: Ein freier Tag, für den man trotzdem sein tägliches Gehalt erhielt.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der 1. Mai durch die Alliierten schließlich zu dem Feiertag, der er bis heute geblieben ist: Der „Tag der Arbeit“, an dem Arbeitnehmer auf die Straße gehen, um für bessere, berufliche Bedingungen zu demonstrieren.

Übrigens: Wenn Du Lust hast, friedlich für bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren – Zubehör für die Herstellung eines eigenen Demo-Schildes findest Du unter anderem in unserer Kategorie „Spielzeug & Schule“ als auch in der Rubrik „Business & Industrie“. Viel Spaß beim Basteln!

Die Walpurgisnacht oder: Der Tanz in den Mai

Maiblumen TulpenAuch wenn der 1. Mai bei uns als „Tag der Arbeit“ bekannt ist, macht die zuvor beschriebene politische Dimension nur einen kleinen Teil hiervon aus. Die meisten Menschen denken wahrscheinlich statt an Kundgebungen und Demos eher an die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai. In dieser Nacht wird feiernd der neue Monat und seine blühende Frühlings-Farbenpracht begrüßt. Der „Tanz in den Mai“ ist sowohl aus Großstädten als auch aus kleineren Ortschaften längst nicht mehr wegzudenken. Ausgelassen zu den Rhythmen der Musik des DJs tanzend in den Wonnemonat – das ist inzwischen richtig beliebt. Aber wo findet diese Tradition ihren Ursprung? Wieso starten wir eigentlich gerade so in den Monat Mai?

Der Tanz in den Mai fällt mit der sogenannten Walpurgisnacht zusammen, die Du womöglich aus Goethes „Faust“ kennst. Namensgeber der Nacht ist Walburga (710 – circa 780), die Patronin gegen Seuchen und Hungersnöte. Sie ist für Bauern die Schutzheilige schlechthin, die ihnen eine erfolgreiche Ernte bescheren soll. Kein Wunder also, dass man in dem Monat, in dem die Natur vollends aus dem Winterschlaf erwacht, Walburga gedenkt und schon jetzt auf eine gute Ernte hofft.

Hexen zur WalpurgisnachtTatsächlich reicht die Tradition dieser Nacht noch deutlich weiter zurück und hat keinerlei christliche Wurzeln. Vielmehr basiert die Walpurgisnacht unter anderem auf der keltischen Mythologie, welche die Feste „Samhain“ und „Beltane“ beinhaltet. Während an Samhain, also Ende Oktober, der Winter eingeläutet wird, ist „Beltane“ das Frühlingsfest. Aufgrund des heidnischen Ursprungs wurde „Beltane“ im Mittelalter immer mehr als übernatürlich angesehen und schnell dem Bereich der Hexerei zugeordnet. Gerade die Naturverbundenheit und diverse Opfergaben für heidnische Götter trugen zu der Vermutung bei, dass es sich hierbei um ein „teuflisches“ Fest handelt.
Heute ist es eine lustige und schöne Tradition, als „Hexen“ verkleidet in den Mai zu starten und sich womöglich noch am Treffpunkt schlechthin, dem Brocken im Harz, zu versammeln. Gemeinsam trinken, quatschen, feiern und tanzen: Das zeichnet die Walpurgisnacht inzwischen aus.

Tipp: Planst Du einen Urlaub im Harz, könntest Du ihn um die Walpurgisnacht herum legen. Das Fest auf dem geschichtsreichen Brocken ist wirklich sehenswert und hält einige Überraschungen parat. Weitere Informationen findest Du bei Harzinfo.de.

Der Maibaum – Auch für den Vorgarten

Traditioneller MaibaumDer Maibaum gehört zum Maifeiertag fest dazu. Das liegt zum einen daran, dass der 1. Mai ein Tag ist, an dem die Natur und der Frühling mit seiner blühenden Pracht im Vordergrund stehen. Zum anderen ist der Maibaum ein Symbol für Fruchtbarkeit, die insbesondere für eine ertragreiche Ernte im Herbst wichtig ist.
Auf größeren Festen gibt es meist einen sehr großen Baumstamm, der oft mehrere Jahre verwendet und entsprechend geschmückt wird. Oben erhält der Stamm einen blühenden Kranz mit bunten Bändern. Darunter wird ausgiebig getanzt und gefeiert – entweder schon während der Baumaufstellung, spätestens aber danach, sofern der Maibaum noch da ist. Denn: In vielen Regionen ist das „Maibaumstehlen“ stark verbreitet. Hier versucht die eine Ortschaft, der anderen den Maibaum abzuluchsen. Ein spannendes und gleichzeitig lustiges Ritual.

Damit nicht genug: Fruchtbarkeit bezieht sich in diesem Zusammenhang nicht ausschließlich auf die Ernte, sondern ebenso auf die Liebe. So hat sich ein Brauch für Verliebte entwickelt, bei dem die Frauen von ihren Verehrern eigene kleine Maibäumchen erhalten. Der Baum ist traditionell eine Birke und wird im Vorgarten aufgestellt.

Übrigens: Der Brauch wird vielerorts alle vier Jahre noch etwas abgewandelt: In einem Schaltjahr überrascht nämlich die Frau ihren Verehrer mit einem persönlichen Maibaum.

Maifeuer und Maisprung – Spiel mit dem Feuer

Maifeuer vertreiben Geister und Krankheiten

Frischverliebte halten Haendchen

Frischverliebte zusammen zum Maisprung

Obwohl die Osterfeuer noch gar nicht lange abgebrannt sind, warten jetzt schon neue Feuerchen auf Dich. Auch zur Frühlingsbegrüßung haben sich Maifeuer etabliert. Durch diesen Brauch sollen böse Geister und Krankheiten vertrieben werden. Immerhin gilt Walburga auch als Schutzheilige gegen Pest und Seuchen.
Verbunden mit dem Maifeuer gibt es noch eine weitere Tradition, die zu den unbekannteren zählt. Frischverliebte können hier das erste Mal ihre Beziehung „auf die Probe stellen“. Dazu vollziehen sie den „Maisprung“ unterm Fruchtbarkeitsbaum. Sie müssen die Glut des Feuers erfolgreich überwinden, um in eine glückliche Zukunft starten zu können. Bräuche wie diese gibt es in Hülle und Fülle rund um den Maifeiertag. Wir wünschen viel Spaß!

Die Maibowle: Leicht und frisch in den Wonnemonat starten

Rezept fuer MaibowleWas fehlt noch für Deine perfekte Maifeier? Richtig, die passenden Getränke! Pünktlich zum Frühling bietet es sich an, eine klassische Maibowle zu reichen. Sie schmeckt sehr frisch und erhält durch Waldmeister eine ganz besondere Note. Ein entsprechendes Rezept für Maibowle hat Chefkoch.de für Dich parat! Besonders lecker: Mit frischen Erdbeeren gönnst Du Deiner Maibowle ein wenig Farbe und einen fruchtigen Geschmack!

Tipp: Du hast Kinder bei Deiner Feier mit dabei oder Du bist derjenige, der fährt? Dann solltest Du auch eine alkoholfreie Maibowle zubereiten.

Uns bleibt nur noch zu sagen: „Prost!“

Genieße den Tanz in den Mai und den Feiertag. Teile uns gerne in einem Kommentar mit, wie Du gefeiert hast. Oder kennst Du noch weitere Bräuche und Rituale? Wir sind sehr gespannt, ob wir die Liste gemeinsam erweitern können!
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